Feuerwehr

Schwarzenbek

Übung BGS Gelände

Freitag, 03.05.2002 19:09 von Jan Piossek

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Als kleines Abschiedsgeschenk veranstaltete die Feuerwehr Schwarzenbek für den scheidenden Bürgermeister Gerd Krämer, der im Juni als neuer Landrat nach Ratzebug geht, eine Einsatzübung auf dem ehemaligen BGS Gelände in Schwarzenbek.

Vom neuen Eigentümer des Geländes wurde der Feuerwehr ein zum Abriß vorgesehenes Unterkunftsgebäude der BGS Kaserne zur Verfügung gestellt. Dieses Gebäude wurde durch eine Nebelmaschine vernebelt und im Keller wurden zwei Brände in Metallwannen gelegt. Von der Feuerwehr Havekost wurden 5 Verletzte gestellt, die sich im gesamten Gebäude verteilten.

Um 17:27 wurde die Feuerwehr Schwarzenbek durch die Leitstelle in Ratzeburg zu einem Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus in der Möllner Str. alarmiert. Bei diesem Alarmstichwort wird sofort Vollalarm für die FF Schwarzenbek ausgelöst. Das MZF (1/1) und das TLF 16/25 (1/5) rückten 3 Min. nach der Alarmierung zum Einsatzort aus. Die DLK 23/12 (1/2) und das LF 16 (1/8) folgten wenige Minuten später. Der RW 2 (1/1) und das LF 8 (1/6) rückten nach ca. 7 Min. in Richtung Einsatzstelle ab.

Das MZF traf als erstes an der Einsatzstelle ein. Durch den Zugführer Thorsten Bettin wurde eine Lageerkundung durchgeführt. An einem der Fenster konnte er zwei Eingeschlossene Personen erkennen. Daraufhin ließ er die gerade eingetroffene DLK sofort zur Menschenrettung in Stellung bringen. Diese öffneten von außen das Fenster und brachten die Personen in Sicherheit.

Heftige Brände, schwere Verkehrsunfälle und ein Stammkunde: Hinter den Frauen und Männern der Schwarzenbeker Feuerwehr liegt ein einsatzreiches Jahr. 218 Mal mussten sie 2019 ausrücken, um Menschen zu retten, Brände zu löschen, Hilfe zu leisten oder Sachen zu bergen. Einem Patienten half die Feuerwehr immer wieder, wenn er ins Krankenhaus musste oder von dort an die Möllner Straße nach Hause kam. Mit der Drehleiter ging es für den XXL-Patienten mehrfach ins Haus oder zum Rettungswagen. „56 Mal konnten wir Menschen aus Notlagen retten“, zieht Feuerwehrchef Thorsten Bettin Bilanz. Für den Wehrführer heißt es nun bald Abschied von seiner Führungsfunktion zu nehmen – er kandidiert bei der Wahl am 31. Januar nicht noch einmal.

„Es ist an der Zeit, neue Kräfte ranzulassen“, berichtet Bettin, der sich sechs Jahre lang als Wehrführer aber insgesamt 20 Jahre in Vorstandsämtern eingebracht hatte. Die Aufgaben seien vielfältig, aber teils auch frustrierend, so sein Resümee. So sei es trotz eines Beschlusses im Jahr 2018 nicht gelungen die Planungen für den dringend benötigten Neubau der Feuerwache zu konkretisieren. „Wir platzen schon jetzt aus allen Nähten, bekommen bald aber noch ein zusätzliches Löschfahrzeug, um die Schlagkraft bewahren zu können“, so Bettin. Technisch und personell kann die Feuerwehr mit der wachsenden Stadt Schritt halten, doch räumlich sei man massiv ins Hintertreffen geraten, heißt es.

Um die Neubaupläne wird sich nun der Nachfolger im Amt des Feuerwehrchefs kümmern müssen. Kein leichtes Unterfangen. Politiker müssen an ihre Beschlüsse erinnert werden, die Verwaltung braucht endlich Kapazitäten, um planen zu können, das ausgesuchte Grundstück muss endlich gekauft werden. Bettin: „Die Zeit drängt, lange können wir unseren Dienst in der bewährten Form am bisherigen Standort nicht mehr aufrechterhalten. Es kneift in allen Bereichen.“ Gewartet wird auch noch auf den zweiten hauptamtlichen Mitarbeiter, der das Ehrenamt entlasten soll. Zugesagt ist die Stelle längst, aber die Finanzmittel sind blockiert und so müssen die Ehrenamtlichen viel nebenbei leisten.

Doch von Frust ist bei den Einsätzen nichts zu merken. „Natürlich sind wir da, wenn wir gebraucht werden“, verdeutlicht Bettin. In der Stadt und im Amt helfen sich die Feuerwehren gegenseitig. So löschten die Schwarzenbeker in Mühlenrade, Grove, Gülzow und Möhnsen, die Kollower, Brunstorfer und die Elmenhorster halfen bei Einsätzen in Schwarzenbek. Aber auch in Mölln und Büchen waren die Retter aus Schwarzenbek in Löscharbeiten eingebunden. „Das ist in der Feuerwehr-Familie ein großes Miteinander, nachdem Motto nur gemeinsam sind wir stark“, erklärt Bettin. Nur 49 Mal lautete das Alarm-Stichwort „Feuer“, meistens waren technische Hilfeleistungen gefordert.

Neben dem Einsatzgeschehen trainierten die Feuerwehrleute alle 14 Tage montags für die an sie gestellten Anforderungen, bildeten Kinder bei den Löschwölfen und Jugendliche in der Jugendwehr aus. Außerdem wurde die Feuerwehr Schwarzenbek bei der Rescue-Challenge Deutscher Meister in der Unfallrettung. „Für 2020 wird gerade geguckt, wer dabei sein möchte, um den Titel zu verteidigen“, so Bettin.

Da es sich bei dem Gebäude um einen sehr großen Komplex handelt, wurde von der Einsatzleitung noch die Feuerwehren Elmenhorst (LF 16/12, LF 8) und Grabau (TSF-W) alarmiert. Den Wehren wurde die Menschenrettung und Brandbekämpfung im Kellergeschoß als eigener Abschnitt zugeteilt.

Mit der Rettungssäge vom RW 2 wurde durch einen FM eine Verschlossene Eingangstür aufgesägt. Durch diese wurde mit einer systematischen Überdruckbelüftung begonnen.

Durch einen der PA Trupps wurde eine weitere Person im Treppenhausbereich gefunden und ins frei gebracht. Die DLK begann zu diesem Zeitpunkt über ein Dachfenster in das Dachgeschoß des Gebäudes vorzudringen, dort wurden weitere 2 Personen gefunden, die über die DLK in Sicherheit gebracht wurden.

Nachdem alle Räume im Keller nach Personen abgesucht worden waren, wurde durch die dort Eingesetzten PA Trupps mit der Brandbekämpfung begonnen. In den Obergeschossen konnten auch keine weiteren Personen gefunden werden so das man sich hier auf das Belüften der Räume beschränken konnte.

Kurzweilig mussten alle PA Trupps noch einmal auf die suche nach einem vermissten Trupp gehen, dies war in der Übung nicht vorgesehen. Das Funkgerät des Trupps war beim Absuchen der Räume beschädigt worden und es war daher keine Verständigung mit der Einsatzleitung möglich. Es konnte aber schnell Entwarnung gegeben werden der Trupp wurde schnell durch die Suchtrupps gefunden und nach Draußen begleitet.

Nach ca. 2 Stunden war die Übung beendet, die eingesetzten Schläuche und PA Flaschen wurden durch unseren GW-N an der Einsatzstelle abgeholt und zum Gerätehaus gebracht wo schon der Schlauchwagen der Kreisfeuerwehrzentrale wartete um die Schläuche und PA Flaschen zu tauschen. Alle Fahrzeuge wurden neu bestückt und waren gegen 20:00 Uhr wieder voll Einsatzbereit.

Der Bürgermeister der mit dem RW 2 (das neuste Fahrzeug welches 2001 beschafft wurde) zur Einsatzstelle gebracht wurde, beobachtete mit Interesse die Einsatzübung. Zum Abschluß der Übung wurde noch mit allen beteiligten im Schwarzenbeker Gerätehaus gegrillt und gemütlich beisammen gesessen.

 

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